1975 tritt Trotter der damaligen Westberliner Theaterszene bei und arbeitet bei vielen Produktionen an diversen Bühnen der Stadt mit. Hier kommt er auch erstmalig mit der Literatur Erich Mühsams in Berührung. Gleichzeitig ist er Mitglied der Gruppe „Interzone“, mit der er tourt und bei Veröffentlichungen mitwirkt.
1982 zieht Trotter nach London um, wo er als Sessionmusiker mit bedeutenden Musikern zusammenkommt und arbeitet. Er doziert im Fach E-Bass bei der ILEA (Inner London Education Authority).
1985 emigriert Trotter aus familiären Gründen nach Südaustralien, doziert weiterhin in den Fächern Mundharmonika und E-Bass und arbeitet als selbständiger Musiker.
2004 kehrt er zurück nach Berlin und nimmt hier seine Arbeit als Dozent für Musikinstrumente und selbständiger Musiker wieder auf.
2020 wird er eingeladen, die Musik für eine Erich-Mühsam-Gedenkfeier zu organisieren. Trotter vertont einige der Gedichte Mühsams, nimmt ein Album davon auf und stellt eine Liveshow zusammen.
2021 veröffentlicht Trotter einen Online-Mundharmonika-Kurs beim AMA-Verlag.
Da bin ich, öffne zögernd deine Tür. (Erich Mühsam)
Ich kannte einiges von Erich Mühsams Literatur bereits durch das Berliner Theater „Tribüne“, an dem ich in den 70er und frühen 80er Jahren mein Handwerk erlernte und meine Inspiration bekam.
Am Anfang waren es die Berliner Bands, die mir die Jobs zum Leben verschafften, eine außerordentliche davon war die Gruppe „Interzone“. Mit dieser Band legte ich eine ziemlich wilde Fahrt hin, so wild, dass ich über London bis nach Südaustralien gewandert bin, um dort in Ruhe meine Wunden zu lecken und schließlich ein völlig neues Leben anzufangen.
2004 kam ich nach Berlin zurück, und es ging sofort los mit Mike Harrison, dem ehemaligen Leadsänger der Gruppe Spooky Tooth und dem Album „Late Starter“ (Halo Records); dann weiter mit der Band of Bros. inkl. mehrerer Touren mit bekannten amerikanischen Liedermachern aus der Hagelbergerszene.
2019 erschien das Interzonealbum „Letzte Ausfahrt“, mit Aufnahmen alter Interzonekompositionen zu Wolf-Wondratschek-Texten.
Anfang 2020 kam man mit der Idee zu mir, ein Erich-Mühsam-Musikprogramm anlässlich einer Gedenkveranstaltung der „Hufeisern gegen Rechts“-Initiative in der Hufeisensiedlung in Berlin-Britz zu komponieren und aufzuführen. Mühsam hatte in dieser Siedlung fünf Jahre lang gelebt und von dort seinen Leidensweg angetreten, nachdem die Nazis ihn verschleppt hatten.
Ralf „Trotter“ Schmidt